(Neu)Entdecken Sie die Stadt – Cortina und New Cortina

Glauben Sie, Sie kennen unsere Hauptstadt gut? Dann denken Sie noch einmal nach! Einige Gebäude, an denen Sie täglich vorbeigehen, verbergen faszinierende Geschichten. Dr. Robert L. Philippart, ein echter Experte auf diesem Gebiet, führt Sie durch die Stadt, um diese verborgenen Geschichten zu entdecken, die Ihnen einige der bekanntesten Gebäude Luxemburgs in einem neuen Licht zeigen werden.
Die Damenboutique Cortina eröffnete 1960 in der Nr. 56 der Grand’Rue. Sie bot Neuheiten wie Kleidung und Accessoires aus Wildleder und Leder, darunter Röcke, Pullover und Hosen. Das Geschäft war auf Sport-, Fest- und Stadtmode spezialisiert. Cortina führte große Marken und bot Strickwaren aus Paris sowie Artikel von Korrigan, Lesur und Kodler an. 1961 umfasste das Sortiment Röcke mit grob gestricktem Futter, kombiniert mit Spitzenpullovern und Poloshirts mit Bindegürtel. Unter den Angeboten befanden sich auch exklusive Blusen aus Lammleder und Samt aus Paris.
Der Erfolg war so groß, dass Simon Alter und Max Schabes ein zweites Damenmodegeschäft in Esch-sur-Alzette eröffneten.
Der Erfolg setzte sich fort, und 1966 eröffnete Cortina, das Pariser Modehaus, seine erweiterten Geschäftsräume in der Grand’Rue. Um das Geschäft weiter auszubauen, wurde 1977 neben Cortina das „New Cortina“ eröffnet, spezialisiert auf Damenkonfektion. Das Geschäft wurde von einer jungen, unternehmerisch denkenden Frau geleitet, um die Bedürfnisse der Zielkundschaft besser zu erfüllen. Das Haus verfügte zudem über eine eigene Schneiderei.
Die Presse lobte die Eröffnung sehr und gab einen Einblick in das heute verschwundene Interieur: „Ob jung oder älter, für sportliche Anlässe oder Festtage, New Cortina hält, was man braucht. Die Einrichtung, große Schauvitrinen, Spiegel und Inoyrah-Rahmen passen zum weichen Teppichboden. Die verschiedenen Ebenen, die das reichhaltige Angebot angenehm aufteilen und übersichtlich präsentieren, ermöglichen der Kundin, ihre Wahl in Ruhe zu treffen“ (Luxemburger Wort, 22. März 1977).
Auch intimere Ankleideräume waren vorgesehen. Das New Cortina verfügte über eine brutalistische Fassade, entworfen von Théo Worré, während die Verkaufsräume von Jean-Marie Vinkenbosch, einem Innenarchitekten aus Brüssel, gestaltet wurden.
Paul Sternz, Architekt aus Brüssel, und Nele Huismans entwarfen die Verkaufsflächen des Cortina-Geschäfts in der Grand’Rue und des New Cortina, das 1988 an der Ecke Rue Jean Origer und Avenue de la Gare eröffnet werden sollte. Nele Huismans war eine der ersten weiblichen Architektinnen, die am Hochschulinstitut für Architektur La Cambre unterrichtete.
Die Boutique Cortina in der Grand’Rue verlegte ihr Geschäft später in das Bahnhofsviertel, wo die Marke bis 2001 blieb. Das Gebäude in der Grand’Rue wurde in ein großes Immobilienprojekt integriert, das einen überdachten Durchgang mit 18 Geschäften, 3 Bankfilialen und 9 Wohnungen zwischen der Rue Beaumont und der Grand’Rue vorsah.
Wie beim Centre Brasseur, der ehemaligen Confiserie Namur in der Grand’Rue, beim Durchgang zur Rue Philippe II oder jenem in der Rue des Capucins, zielten der Cour de la Bourse und die Esplanade rund um das Forum Royal darauf ab, das kommerzielle Angebot im Stadtzentrum zu erweitern, während Einkaufszentren am Stadtrand entstanden.
Zusammen mit der Einführung der Fußgängerzone 1981 und der Schaffung von öffentlichen Tiefgaragen sollte die Attraktivität der Oberstadt gestärkt werden. Erst 1994 wurde die Grand’Rue in das UNESCO-Perimeter aufgenommen. Seit dem Generalbebauungsplan von Pierre Vago 1967 gehörte diese Einkaufsstraße zum „Zentralbereich“ der Stadt, ohne denkmalpflegerischen Schutz.
Forschung und Text :
Robert L.Phillippart
Foto credits :
Cortina © photothèque de la Ville de Luxembourg Photo Tony Krier 1967
Cortina © photohtèque de la Ville de Luxembourg photo.inconnu
Emplacement de l’ancien magasin Cortina et New Cortina, Grand’Rue © Rolph
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