Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Au vieux Luxembourg

Au vieux Luxembourg

Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Au vieux Luxembourg

Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen.

Im alten Luxemburg an der Avenue de la Liberté

Seit Jahrzehnten ist die N°20, Avenue de la Liberté, eines der großen Nachtcabarets Luxemburgs. Es wurde auf Initiative des Cafébetreibers Adolphe Amberg (Sohn) gegründet. Die Avenue de la Liberté wurde 1904 geöffnet, die Bahnlinie Luxemburg-Echternach verkehrt seitdem dort. Im Jahr 1908 ergänzte die elektrische Straßenbahn den Nahverkehr in die Innenstadt. Albert Brick unterzeichnete die Baupläne des Hauses für das Theatercafé.

Drei große Arkaden umschließen die drei Stockwerke, die sich durch große verglaste Öffnungen auszeichnen. Das Treppenhaus befindet sich auf der Seite der Avenue und wird durch prächtige Buntglasfenster beleuchtet, die eine Ansicht der Altstadt und das Wappen der Hauptstadt zeigen. Dieser vierte Säulengang unterstreicht die Unterteilung des Gebäudes in „Ratskeller“ und „Musikhalle“. Der obere Teil des Säulengangs ist mit einer Harfe auf vergoldeten Mosaiken verziert, die den Musikhallen-Charakter des Gebäudes symbolisieren. Auf der Fassade ist das Baujahr „1915“ eingemeißelt. Der Eingang in diesem Säulengang trug zunächst die Inschrift „Ratskeller“, die den Raum mit Kegelkeller kennzeichnete.

Der Eingang zur Musikhalle befindet sich im Erdgeschoss und im ersten Stock. Das Sims, das diesen Gebäudeteil von den oberen Stockwerken trennte, trug die Aufschrift „Vieux Luxembourg“, während das Sims unter dem Dach einen Balkon mit schmiedeeisernem Geländer mit der Aufschrift „Musique Hall – A. Amberg“ trug. Der Zugang zur Musikhalle erfolgte über eine Foyer-Bar. Der Saal ist auf zwei Seiten von Balkonen umgeben und bietet insgesamt 200 Sitzplätze, die in der Regel um Restauranttische herum angeordnet waren.

Adolphe Amberg und seine Frau Louise Ditsch (1864-1953) betrieben die Musikhalle nur für kurze Zeit. Im Ersten Weltkrieg war der Musiksaal für lokale Künstler geöffnet. Bereits 1919 hatten Henri Jaas und seine Frau Maria Housse die Leitung des Theaters und Varietés wieder übernommen. Die Abende waren höchst unterhaltsam, mit Jeanne Darcy, der „hübschen Diseuse“, Komikern und beliebten Sängern. Während der Aufführungen konnten die Zuschauer die köstlichen Buffets genießen, die am Tisch serviert wurden. Die Varietéabende mit lokalen oder internationalen Amateurgruppen und Konzerten erheiterten die Abende und Sonntagnachmittage.

Im Januar 1929 wurde das Etablissement unter dem Namen „Rialto“ eröffnet. Schnell wurde es für seine feminine Atmosphäre geschätzt. Der Saal hatte eine Runderneuerung erhalten und war nun einer der schönsten im Art déco-Stil. Die Tanzfläche war komplett mit elektrisch beleuchteten Fliesen bedeckt. Im Jahr 1933 wurde das „Rialto“ zur „Casanova-Bar “und der vormalige „Ratskeller“ zur Weinbar. Ein Teil des Saals wurde in einen „Billard Palace“ und 1935 in einen „Cristal Palace“ umgewandelt, einen Musiksaal mit Tanz. Nach dem Tod von Adolphe Amberg wurde das Gebäude 1936 von den Architekten Etienne Galowich und Pierre Schaack zu den „Grands Magasins à L’Etoile Bleue“ umgewandelt, ein belgisches Unternehmen, das sich auf den Verkauf von Möbeln, Fahrrädern, Radios und Phonographen sowie Kleidung für Herren, Damen und Kinder spezialisiert hat. Während des Krieges vom Chef der Zivilverwaltung konfisziert, erhielt es den Namen „Deutsches Kaufhaus“. Der Besitzer konnte das Kaufhaus am Tag nach der Befreiung wieder übernehmen. Das Unternehmen wurde 1950 aufgelöst. Nach dem Tod der Witwe Amberg 1953 wechselte das Gebäude erneut den Besitzer. Von 1955 bis 2014 wurden das Erdgeschoss und der Keller vom Cabaret und Café „Le Plaza“, danach vom „New Plaza“ belegt. Seit 2014 befindet sich das Cabaret „Joya International Club“ in den Räumlichkeiten.

 

© Photothèque de la Ville de Luxembourg – Au vieux Luxembourg – Rolph

© Photothèque de la Ville de Luxembourg – Au vieux Luxembourg – Collection François Mersch

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