Wir entdecken unsere Stadt (NEU): Cinéma Marivaux

Wir entdecken unsere Stadt (NEU): Cinéma Marivaux
Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen.
Cinéma Marivaux (20 Rue Dicks)
Das Kino Marivaux wurde 1927 von dem Architekten Jean Warken erbaut. Der Vorführraum bot 700 Zuschauern Platz. Der Wohnung des Kinobetreibers befand sich im Gebäude selbst. Das Kino wurde 1928 eröffnet. Der Saal bot eine Bühne mit Orchestergraben. In den 1930er Jahren wurden zusätzlich zu den Filmvorführungen auch Kinder- und Varietévorstellungen angeboten. Der belgische Künstler François Chambon hatte die Inneneinrichtung entworfen. Chambon war für seine Möbel aus Metall, Kupfer und Stahl bekannt. 1939 sollte der Architekt Arthur Thill den Saal modernisieren, auf 750 Sitze aufstocken und mit einer Klimaanlage ausstatten. Die klaren Linien, der Teppichboden und die sehr schlichten, goldenen Verzierungen verliehen dem Raum eine besondere Eleganz. Der Eingang des Kinos wurde an die Ecke Rue Zithe und Rue Dicks verlegt, um der Einrichtung mehr Sichtbarkeit zu verleihen. In Zusammenarbeit mit Western Electrics und Freudo war die Akustik des Saals perfektioniert worden. Der Künstler Léon Nosbusch schuf die Kulissen für die Tänzer, die als Bühnenaufsatz dienten. Diese bewegten Figuren erinnerten an die bewegten Bilder des Films, die Tänzerin mit dem Gong stellte den Ton dar, der das Bild begleitete. Diese Reliefs wurden beim Abriss des Gebäudes im Jahr 2008 zurückgekauft. Drei Wandleuchten aus dem ehemaligen Kino schmücken heute die Brasserie Guillaume am Place Guillaume II. Der Eingang des Kinos war von dem französischen Architekten und Designer Jean Prouvé entworfen worden. Die Eingangstüren des ehemaligen Kinos Marivaux werden heute im Museum für Eisengeschichte in Jarville-la-Malgrange (Nancy) aufbewahrt. Die Neonbeleuchtung sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes war von der Pariser Firma Claude Paz & Silva geliefert worden. Wie so viele Geschäfte und andere Kinos liefert auch Marivaux ein modernes Bild der Hauptstadt. Während des Krieges trug das Kino den Namen „Lichtspielhaus Metropol“. Auch dieses Kino blieb vom Rückgang der Zuschauerzahlen nicht verschont, obwohl das Programm ständig angepasst und aktualisiert wurde. Das Kino wurde 1992 geschlossen. Die Utopia S.A. übernahm das Unternehmen und nahm einige technische Verbesserungen vor. Trotz dieser Intervention schloss das Kino 1997 endgültig. Die Universalkirche des Königreichs Gottes pachtete daraufhin den Vorführraum. Das Kino Marivaux wurde 1987 in das Zusatzinventar der geschützten Denkmäler aufgenommen und 1998 wieder daraus entfernt. Im Jahr 2008 wurde das Gebäude abgerissen und durch Flächen für Arztpraxen, Büros und Wohnungen ersetzt.
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