Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Geburtshaus von Dicks

Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Geburtshaus von Dicks
Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen.
Robert L. Philippart
Patrizierwohnsitz …
Das Eckhaus an der Place Guillaume II und der Rue du Fossé am ehemaligen „Getreidemarkt“, in dem im Januar 2021 eine Filiale des Warenhauses „Monoprix“ eröffnet wurde, ist das Geburtshaus des Nationaldichters Edmond de la Fontaine (1823-1891).
In der Inschrift auf der Fassade zur Rue de Fossé wird das Jahr 1793 als Baujahr angegeben, obwohl das Gebäude ursprünglich viel älter ist. Im Jahr 1794 gehörte das Haus dem im Provinzialrat tätigen Anwalt Théodore-Ignace de la Fontaine (1743-1809). Sein Sohn Gaspar Théodore de la Fontaine (1787-1871) war Gouverneur des Großherzogtums (1841-1848) und wurde 1848 der erste Regierungspräsident Luxemburgs. Sein Sohn, der Dichter Edmond de la Fontaine (genannt Dicks), wurde im Jahr 1823 in diesem Haus geboren. Dicks war nicht nur Autor von luxemburgischen Theaterstücken und Operetten, sondern auch Anwalt, Industrieller, Bürgermeister von Stadtbredimus und Friedensrichter in Vianden, wo er 1891 verstarb. 1923 wurde zum hundertsten Jahrestag seiner Geburt eine Gedenkplatte an der Fassade des Gebäudes an der Rue du Fossé angebracht. Während des NS-Regimes verschwand die Tafel. Im Jahr 1978 wurde auf Initiative von „Action Lëtzebuergesch“ (Verein zum Erhalt der luxemburgischen Sprache) eine neue Inschrift angebracht.
Zur Zeit seiner Errichtung lag das Gebäude dem ehemaligen Franziskanerkloster gegenüber, das später dem Bau des Place Guillaume II wich. Der Platz war zwar 1834 als Marktplatz eingeweiht worden, doch das Geburtshaus von Dicks behielt bis 1905 einen fensterlosen Giebel in diese Richtung. Er erinnerte daran, dass die Nachbarn des ehemaligen Klosters keine Fenster einbauen durften, von denen aus das Kloster sichtbar gewesen wäre.
Verkaufsräume ab 1879
1879 eröffnete J.P. Champagne seinen „Grand Bazar“ im Haus der La Fontaines, wo er „1.001 Artikel“ zum Verkauf anbot. Das Angebot reichte von Revolvern und Pistolen über Spaten und Eimer bis zum Milchbehälter, vom eingerahmten Foto bis zum Küchenmesser, vom Draht bis zum Nähkästchen.
Ende 1893 hielt das Einrichtungshaus „Beffort-Bandermann“ in dem Gebäude Einzug, das dort von seiner Eröffnung bis zu seinem Umzug in das Eckhaus am Krautmarkt/Rue du Curé seine Verkaufsräume hatte. Im Jahr 1903 eröffnete Ludwig Abraham, der im selben Jahr aus Deutschland gekommen war, für einen kurzen Zeitraum sein Geschäft „Spezial Damen-Confections-Haus Louis Brahms“ im Haus der La Fontaines. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gehörte das Haus zu den wichtigsten Orten der Stadt.
Im Jahr 1905 wurde das Gebäude umgebaut, damit das Kaufhaus „Monopol“ Einzug halten konnte. Es gehörte den Brüdern L. und M. Muller und bot eine sehr umfassende Auswahl an Waren aus den Kategorien Haushalt, Schuh- und Lederwaren, Modeschmuck, Herren-, Damen- und Kinderkleidung sowie mit der Eisenbahn importierte Produkte aller Art an. Die neuen Geschäftsräume verfügten über mehrere Schaufenster auf der Seite des Place Guillaume II. 1912 wurde das Gebäude durch einen Anbau mit großen Panoramafenstern am Place Guillaume II vergrößert. So konnten die Produkte den Blicken der Laufkundschaft permanent dargeboten werden und die zentrale Lage des Marktplatzes wurde betont. 1919, in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Ende des Deutschen Zollvereins, wurde das Gebäude von der „Société française des magasins modernes“ (Französische Gesellschaft moderner Ladengeschäfte) übernommen und unter dem Namen „Galeries de France“ weitergeführt. Bei seiner Eröffnung kündigte das Kaufhaus an, regelmäßig an Sonntagen zu öffnen. Nach der Auflösung von „Galeries de France“ übernahmen 1932 die Brüder Willy Capus und Félix Capus-Ackermann das Warenhaus und führten es unter dem Namen „Grand Bazar Metropole“ weiter. Das Gebäude wurde erneut umgebaut, und die Schaufenster, die abends beleuchtet werden konnten, wurden je nach Aktionen, Jahreszeiten und Feiertagen dekoriert. 1949 verfügte das „Metropole“ über eine Verkaufsfläche von 2.000 m2und bezeichnete sich selbst als „größtes und günstigstes Warenhaus des Landes“. Auf das „Metropol“ folgte das Möbel- und Teppichhaus „Campus-Ackermann“. 1978 wurde das Gebäude durch den Architekten Laurent Schmid umgebaut und auf der Seite des Place Guillaume vergrößert. Dabei erhielt es sein heutiges Aussehen. Seit diesem Datum und bis Ende 2020 beherbergte das Gebäude eine Filiale der Modekette „C&A“. Im Januar 2021 öffnete das französische Handelsunternehmen Monoprix im ehemaligen Haus der La Fontaines eine Filiale und bietet seitdem auf 2.500 m2und drei Etagen Lebensmittel an. Es gilt als „flächenmäßig drittgrößtes Ladengeschäft in Luxemburg-Oberstadt“.
© Photothèque de la Ville de Luxembourg - Batty Fischer 1936

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