Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Tissus Kahn

Place de Paris

Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Tissus Kahn

Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen.

Tissus Kahn (Place de Paris 25)

Die Vorderseite der Gebäude am Place de Paris ist Teil des Viertels, das 1876/77 vom Landschaftsingenieur Edouard André entworfen wurde, der sich für die Urbanisierungspläne der Stadt verantwortlich zeichnete. Diese Gebäudefront war für die Entwicklung des Platzes nach Eröffnung der Avenue de la Liberté entscheidend. Der Raum zwischen dieser neuen Hauptverkehrsader und dem bestehenden Stadtviertel war nicht ausreichend für Bauarbeiten. Es bildet die Ostseite des heutigen Place de Paris.

Nathan Kahn-Bermann hatte den Laden für Stoffe, Wäsche und Konfektionsware 1880 in Rümelingen gegründet. 1882 wurde diese Marke am Roude Pëtz unter dem Namen „Au Drapeau luxembourgeois“ gegründet. 1918 eröffnete sein Sohn Max Kahn eine Filiale am Place de Paris. Er verkaufte hauptsächlich Stoffe von Elboeuf und Roubaix, die dem Laden den Beinamen „französischer Laden“ verschafften. Max Kahn übergab den Betrieb des Geschäfts an Eugène Neu, der zuvor das Café Mille Colonnes am Place de Paris geführt hatte. 1932 wurde René Bermann, ein Cousin von Max Kahn, nach seiner Ausbildung im Ausland in den Laden „Tissus Max Kahn“ mitaufgenommen. Während des Krieges konnte die Kahn-Familie der Shoah entkommen. René Bermann hatte es geschafft, über Marokko, Kuba und Kanada nach Großbritannien zu gelangen. Er diente in der Piron-Brigade, der belgisch-luxemburgischen Einheit, die zusammen mit den Alliierten an Operation Overlord und der Befreiung von Belgien und den Niederlanden im Zweiten Weltkrieg teilnahm. Nach der Befreiung des Landes übernahm René Bermann das Aushängeschild am Place de Paris erneut. 1955 führte er umfangreiche Renovierungsarbeiten an dem Laden durch und verlieh dem Geschäft eine neue Fassade in schwarzem Glas. Das Haus verkaufte exklusiv die Produkte der Pariser Marken Bianchini-Ferier, Hallenstein und Wurmser, aber auch Schweizer Marken, wie Abraham (Zürich), und italienische, wie Stucchi (Mailand). Der renommierte Laden wurde nach 107 Jahren im Jahre 1987 geschlossen. An der Adresse entstand eine Brasserie. 2003 wurde an der Stelle des Gebäudes vom Architekturbüro Georges Reuter ein Miets- und Bürohaus errichtet.

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