Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Hôtel Molitor

Hôtel Molitor

Wir entdecken unsere Stadt (NEU) - Hôtel Molitor

Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen.

Hotel Central Molitor

Das Hotel Central Molitor an der Avenue de la Liberté Nr. 18 schloss nach 107 Jahren in Familienbesitz am 31. Dezember 2020 seine Türen. Seit 2017 laufende Initiativen werden den Weiterbetrieb mit mehr Zimmern ermöglichen.

Die Geschichte des Hotel Molitor reicht bis ins Jahr 1913 zurück. Der Bau an der Avenue de la Liberté begann 1904 im Abschnitt zwischen Bahnhof und Place de Paris. Das Gelände war jedoch noch weitgehend unbebaut. Ab 1904 bzw. 1908 führten die Eisenbahnlinie Luxemburg–Echternach (Charly) und die elektrische Straßenbahn durch die Avenue de la Liberté.

Das Hotel wurde von dem Architekten Jean Warken entworfen. Die Architektur ist Werbeträger für die Hotellerie ebenso wie für den Handel. Die Fassade ist mit historisierenden Ornamenten und einer Reliefkartusche mit der Jahreszahl 1913 gestaltet. Das Gebäude ruht auf einer Stahlbetonkonstruktion.  Das Restaurant mit ursprünglich 130 Plätzen befand sich an der Avenue de la Liberté und war mit einem Versammlungs- und Festsaal zur Rue Dicks verbunden. Der Hotelführer von 1938 vermerkte 45 Zimmer mit Zugang per Aufzug. Auf den Etagen gab es Gemeinschaftstoiletten und ein Badezimmer mit Badewanne. Ab 1960 boten eigene Telefone auf den Zimmern modernen Komfort. 1965/66 erfolgten unter Leitung des Architekten Léonard Knaff umfassende Modernisierungsarbeiten. Um zimmereigene Bäder einzurichten, wurden 7 Zimmer aufgelöst. 1979 wurden die Zimmer mit Fernseh- und Radiogeräten und kleinen Safes ausgestattet. 2020 gehörten Fön, Minibar, Kaffeemaschine und WLAN zur Ausstattung.

1973/74 verlieh der Innenarchitekt Leslie Thomas Corke dem Restaurant ein modernes Design. Die Größe wurde auf 105 Plätze verkleinert. Mit den letzten Veränderungen am Restaurant um 1990 wurde die Zahl der Plätze auf 80 reduziert.

Betreiber des von Adam Molitor gegründeten Hotels waren sein Sohn Charles und seine Tochter Irma. Charles hatte den Beruf des Restaurantchefs und Konditors im Grand Hotel Brasseur in Luxemburg erlernt und gemeinsam mit seiner Schwester Aufenthalte in England und Schottland absolviert. Er war Mitglied im Wirteverband und im Berufsverband der Kellner und Angestellten des Verpflegungsgewerbes.

Irma Molitor gab die Leitung an ihren Neffen Erny Thill ab, Absolvent der Hotelfachschule Luzern und der Hotelfachschule École hôtelière de Lausanne. Jean-Jacques Knaff übernahm die Geschäfte, bevor er 1997 Direktor der Aktiengesellschaft Luxembourg Congrès wurde. Bis 2020 wurde der Betrieb von Colin Shepherd geleitet, der seine Ausbildung am Glion Institut de Hautes Études erhalten hatte.

Kunden waren Touristen und Geschäftsleute. Headhunter mieteten Zimmer für die Personalrekrutierung.  Handelsvertreter boten ihre Waren an. Zu den bekannten Gästen zählt Walentina Wladimirowna Tereschkowa, die erste Frau im Weltraum (1963).

Das Hotel Central Molitor übernahm wichtige Funktionen in der Nachbarschaft: Die Union Commerciale Luxembourg-Gare-Hollerich und Bonnevoie kam hier so regelmäßig zusammen, dass das Hotel als „Klubhaus der Union Commerciale“ bezeichnet wurde. Ab 1946 hielt das Syndicat des Intérêts Locaux Luxembourg-Gare im Molitor-Saal seine Sitzungen und Mitgliederversammlungen ab. Sportvereine waren dagegen weniger stark vertreten. Im Restaurant wurden Gebäude versteigert und Hochzeiten, Pensionierungen, Geburtstage, Weihnachten und Silvesterpartys gefeiert. Das Restaurant mit der bei Angestellten und Anwohnern beliebten Tageskarte schloss 2012.

Neue Zeitreise-App

Am 16. Mai 2022 haben Lydie Polfer, Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg, und Serge Wilmes, erster Beigeordneter für Handel, die neue App „The Luxembourg Time Traveler“ (VdL-AR) vorgestellt, mit der Nutzer in der Zeit reisen und die Hauptstadt ab der Wende zum 20. Jahrhundert entdecken können, als Einzelhandel und Handwerk nach und nach den Warenhäusern wichen und die Stadt den Höhepunkt ihrer wirtschaftlichen und geschäftlichen Entwicklung erreichte.

Bewohner und Besucher der Hauptstadt erwartet ein ganz neues Erlebnis, bei dem sie die Geschichte der Stadt Luxemburg im Spiegel des Handels ab sofort in ihrem eigenen Tempo entdecken können. Die App (VdL-AR) ist auf Französisch, Englisch und Deutsch kostenlos für iOS und Android verfügbar.

Foto: Hôtel central Molitor © inconnu

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