Wir entdecken unsere Stadt (NEU) – Kaufhäuser Sternberg

Sternberg

Wir entdecken unsere Stadt (NEU) – Kaufhäuser Sternberg

Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen. 

Kaufhaus Sternberg

Die Kaufhäuser Sternberg Frères haben sich in das Gedächtnis der Luxemburger eingebrannt. Von 1909 bis 1988 war das Unternehmen, das sich auf den Verkauf von Haushaltsartikeln, Großküchenausstattung, Geschirr, Kristallwaren und Spielzeug spezialisiert hatte, eines der unumgänglichen Kaufhäuser der Hauptstadt und repräsentierte jahrzehntelang den Erfolg eines Familienunternehmens. Der Erfolg war auch dem Teamgeist zu verdanken; das Team war von fünf Mitarbeitern im Jahr 1909 auf 150 Mitarbeiter im Jahr 1973 angewachsen! Die meisten Angestellten waren Frauen. Ein Freundeskreis ehemaliger Mitarbeiter bestätigt das gute Verhältnis zwischen den Beschäftigten. Für die Kunden waren die „Sternberg-Kaufhäuser“ mehr als nur ein Ort, an dem sie sich mit allerlei Haushaltsartikeln oder Kinderspielzeug eindecken konnten. Thematische Ausstellungen wie die „Amerikanische Woche“ oder die „Gepflegte Tischrunde“, die für Geschirr, Kristallwaren und Besteck warben, zogen immer wieder Menschen an. Radio-Télé-Luxembourg organisierte dort in den 1960er Jahren mehrere Programme, darunter den „Tirelipot“ mit Verlosung. In den 1970er Jahren sorgten die gemeinsam mit mehreren anderen Aushängeschildern der Oberstadt organisierten Nachtveranstaltungen für einen neuen Aufschwung in der Stadt. Die „Kaufhäuser Sternberg“ bewiesen soziales Engagement, indem sie verschiedene soziale Aktionen unterstützten, wie den Bau des Kinderkrankenhauses (Kannerklinik), die Verkehrssicherheit für Kinder oder die Organisation von Sportveranstaltungen, wie das Skateboard-Slalom-Turnier 1979 in Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Skateboard-Verband. Sternberg war auch ein Paradies für Kinder, nicht nur wenn der Nikolaus kam, von dem man stolz ein Erinnerungsfoto mit dem Namen des Geschäfts mit nach Hause nahm. Ein ganzes Stockwerk war für wunderschön präsentierte Spielzeuge reserviert. Es wurden Malwettbewerbe für Kinder veranstaltet und an manchen Nachmittagen kamen Zauberer vorbei, die die Jüngsten zum Staunen brachten. Jede Etage war für eine ganze Reihe verschiedener Produkte reserviert. Bis in die 70er Jahre brachte ein „Lift-Girl“ Kunden von einer Etage in die andere. Jedes Stockwerk war wie eine Ausstellung gestaltet, die kostenlos besichtigt werden konnte. Die Präsentation neuer Produkte durch Verkäufer, insbesondere Haushaltsprodukte, erleichterte die Kaufentscheidung.

Die zum Verkauf ausgestellten Produkte wurden aus 20 verschiedenen Ländern importiert, darunter Japan und die Vereinigten Staaten. Die riesige Werbung an der Fassade erinnerte an die Großstädte der damaligen Zeit. 

Max und Louis Sternberg hatten 1908 das Gebäude des Cafés „Rettel“ an der Ecke Rue du Curé und Rue du Fosse erworben, um sich dort niederzulassen. 1913 sollten Max und Louis Sternberg eine Filiale in Differdange und 1923 in Esch-sur-Alzette eröffnen. In Luxemburg integrierten sie 1925 das Nachbarhaus, das ehemalige Schuhgeschäft Knaff, in das Gebäude, um die Verkaufsfläche erweitern zu können. Die Idee für einen Neubau war entstanden, als die Stadt Luxemburg plante, den Abschnitt der Rue du Fossé zwischen der Rue du Curé und dem Puits Rouge zu erweitern. 1934 veräußerte die Familie Sternberg einen Streifen Land an die Stadt, um das Projekt realisieren zu können. Der Rückschritt, den das Gebäude gegenüber seiner ursprünglichen Lage machen musste, wurde durch eine höhere Anzahl von Stockwerken ausgeglichen. Entlang einer stark frequentierten Straße sollte ein Kaufhaus mit sehr gewagten Modernismus entstehen, das die hohe Qualität der von der luxemburgischen Stahlindustrie hergestellten Metallgerüste zur Schau stellte. Der Architekt Paul Funck war 1935 für die Ausarbeitung der Pläne verantwortlich. Die Fassaden sind auf horizontale Linien ausgerichtet, das Dach ist flach, das Treppenhaus markiert den Abschluss des Gebäudes in Bezug auf das Nachbargrundstück. Die Vorderseite ist in Richtung Place Guillaume ausgerichtet.

Als Luxemburg 1941 von den Nazis besetzt wurde, wurde Louis Sternberg, der Ehemann von Frieda Seckler, Präsident des israelitischen Konsistoriums. Er wurde 1880 in Millitsch in Schlesien geboren und hatte sich 1935 als Luxemburger einbürgern lassen. Er starb im Jahr 1948. Während der Besatzungszeit trug „Sternberg Frères“ den Namen „Hansa Kaufhaus“. Im November 1944 konnte das unter Beschlagnahme gestellte Geschäft unter dem Namen „Sternberg Frères“ wiedereröffnet werden. Der Betrieb wurde 1988 eingestellt und das Unternehmen 1993 aufgelöst.

Bilder: Sternberg Luxemburg 1937

Sternberg 4 – 1913

Sternberg © Antoine Davito Fotobibliothek der Stadt Luxemburg

Sternberg
Sternberg 1967
Sternberg © Antonio davita 1970 Photothèque de la Ville de Luxembourg

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