Wir entdecken unsere Stadt (NEU)- Meta Brahms
Wir entdecken unsere Stadt (NEU)- Meta Brahms
Sie glauben, Sie kennen sich in unserer Hauptstadt aus? Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Einige Gebäude, an denen Sie regelmäßig vorbeigehen, haben eine ganz besondere Geschichte. Dr. Robert L. Philippart ist ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und begibt sich mit Ihnen auf Entdeckungstour zu verborgenen Geschichten, die Sie diese Wahrzeichen mit anderen Augen sehen lassen.
Oberstadt Meta-Brahms
Seit 2019 beherbergt die Goeres Horlogerie an der Ecke Avenue de la Porte Neuve / Grand’Rue einen Laden speziell für Rolex-Uhren. Bis 2017 war an diesem Standort am „Groussgaasseck“ der Juwelierladen Kass-Jentgen untergebracht. Er wurde an der Adresse des Electro-Hauser IT-Fachgeschäfts errichtet, das dort seit 1988 seinen Sitz hatte. Vorher befand sich dort seit 1972 der Schuhladen „Mach 3“ für Herren-, Damen- und Kinderschuhe. Von 1933 bis 1972 befand sich in diesem Gebäude die Boutique für Hut- und Damenmode „Meta-Brahms“.
Die Ursprünge dieses von Pauline Ermann gegründeten Ladens gehen zurück ins Jahr 1910. 1911 wurde das Meta-Brahms an der Place du Puits Rouge eröffnet. Als Marketingaktion erhielten Kunden im Jahr 1913 beim Kauf eines Hutes oder einer anderen Kopfbedeckung eine Eintrittskarte für das Kino. Als das Gebäude an der Place du Puits Rouge umgebaut wurde, zog das Meta-Brahms von 1922 bis 1925 in die Rue de Chimay und danach wieder an seine ursprüngliche Adresse. 1932 beauftragten Maurice Blau und seine Frau Pauline Ermann den Architekten Nicolas Schmit-Noesen mit dem Bau ihres neuen Aushängeschildes an der Kreuzung Grand'Rue / Avenue de la Porte Neuve. Schmit-Noesen war bekannt als Kenner des internationalen Stils. Im Jahr 1933 eröffnete die Hutmacherei Meta-Brahms den neuen Laden. Der Bau wird getragen von einem Metallgerüst, das von den Werkstätten des luxemburgischen Stahlunternehmens ARBED gefertigt wurde. Das Gebäude im modernistischen Stil mit Flachdach wurde vom Luxemburger Ingenieurverband als technische Meisterleistung angesehen.
Vor dem Zweiten Weltkriegs hatte das Blau-Ehepaar mehrere Wohltätigkeitsorganisationen in Luxemburg und im Ausland unterstützt. Am 10. Mai 1940 marschierten die Nazis in Luxemburg ein. Der Laden musste sich in „Hutpalast“ umbenennen. Es wird angenommen, dass Paul Blau im Konzentrationslager Buchenwald gestorben ist. Von März 1945 bis Ende 1949 hatte das luxemburgische Rote Kreuz im Erdgeschoss des Ladens einen Kleiderverleih für Familien eingerichtet, die vom Krieg bzw. von den Überschwemmungen der Mosel betroffen waren. 1950 übernahm Charles Brahms, Sohn des Kaufmanns Louis Brahms, den von seiner Tante gegründeten Laden Meta-Brahms. Der Laden bot nun Armbänder, Halsketten, Wolle und Seidenschals an. Als die Nazis einmarschieren, hatte Charles Brahms Luxemburg bereits verlassen und sich in den Vereinigten Staaten niedergelassen. Er hatte sich der US-Armee angeschlossen und nahm an den Kämpfen im pazifischen Ozean teil. Das Paar Charles Brahms-Salomon unterzog 1965 den Geschäftsbereich seines Ladens einer gründlichen Renovierung. Die indirekt beleuchteten Innenräume wurden weiß gestrichen, so dass Hüte und Kopfbedeckungen besser zur Geltung kamen. Hinter einem goldenen Vorhang diente ein runder und edel eingerichteter Raum als diskrete Umkleide. Das für Kunden zugängliche „Reservat“ bestand aus einer umfassenden Auswahl an Hüten und Kopfbedeckungen für Damen. In den Sechziger Jahren nahm die Marke regelmäßig an den größten Modenschauen der Hauptstadt teil. Seit 1969 befinden sich die Verkaufsflächen des Meta-Brahms ausschließlich im 2. Stock und das Schönheitszentrum „Joli Silhouette“ hat einen Teil des Geländes übernommen. Meta-Brahms verließ das Gebäude 1972 dauerhaft. Als der Schuhladen Mach 3 das Gebäude 1972 übernahm, richtete sich die Innenarchitektur an eine junge Klientel: Bänke in weißem und schwarzem Leder, Spiegel an den Decken, Plakate an den Wänden und rote Teppiche sorgten für eine völlig andere Atmosphäre. Die Verkäufer trugen Matrosenkleidung. Im Jahr 1988 wurde die alte Travertinfassade des Gebäudes mit einer Blechverkleidung versehen. Im Jahr 2019 wurde dann die alte Fassade in all ihrer Pracht wiederhergestellt.
Meta Brahms © Pierre Bertogne Photothèque VDL
Meta Brahms plan © Revue technique1933
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